Würzburg (POW) Mit der feierlichen Prozession am Palmsonntag, 9. April, hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in Würzburg die Karwoche eröffnet. Die sogenannte Heilige Woche von Palmsonntag bis Ostern bildet den Höhepunkt im Kirchenjahr. In den über 600 Pfarreien und Kuratien des Bistums Würzburg gedachten die Gläubigen mit Prozessionen des Einzugs Jesu in Jerusalem. Vielerorts trugen Kinder bunt geschmückte Palmbuschen.
Nach der Palmweihe in der Würzburger Marienkapelle zog der Bischof mit Weihbischof Helmut Bauer, Mitgliedern des Domkapitels und zahlreichen Gläubigen zum Kiliansdom, wo er das Pontifikalamt zelebrierte. Dabei wurde die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu nach Markus verlesen. Die Domsingknaben unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger gestalteten die Feier mit Antiphonen zur Palmweihe von Schubert, Passions-Chorälen von Bach und dem „Christus factus est“ von Bruckner. Domorganist Stefan Schmidt spielte die Orgel.
In seiner Predigt betonte Bischof Hofmann, in der demütige Haltung Jesu beim Einzug in Jerusalem werde der Weg seiner Menschwerdung und seines Erlösungsweges deutlich. Gottes Sohn verschenke sich demütig an die Menschen, indem er das Leben mit den Menschen teile. „Das Paradoxon göttlicher Weisheit besteht darin, dass sich im Abstieg der Aufstieg, in der Erniedrigung die Erhöhung vollzieht, in der Verspottung die Verherrlichung, im Tod das Leben.“ Wer Christus nachfolgen wolle, der müsse bereit sein, diese Handlungsweise Gottes auch als Richtschnur für das eigene Leben zu akzeptieren, sagte der Bischof.
Der Palmsonntag ist Auftakt der Karwoche oder Heiligen Woche. Die Liturgie des Tages erinnert an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Zum Zeichen seines Königtums streute ihm das Volk Palmzweige und jubelte. Da in Mittel- und Nordeuropa keine Palmen wachsen, ersetzte man diese durch Palmkätzchen oder andere Zweige. Mit gesegneten Palmkätzchenzweigen ziehen die Gläubigen zum Gotteshaus und nehmen sie nach der Messe mit nach Hause. Die Zweige sollen Unheil abwehrende Wirkung haben. Deshalb werden sie daheim in den sogenannten Herrgottswinkel gestellt oder am Kruzifix und an Heiligenbildern befestigt. Die Kollekte am Palmsonntag ist für das Heilige Land bestimmt.
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